Zehntausende Follower
Medizinische Fachangestellte in den sozialen Medien – Chance für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Bei „mfa.powerteam“ auf Instagram stehen MFA im Mittelpunkt. Humorvolle Memes, motivierende Sprüche und Tipps für den Praxisalltag. Mit über 17.000 Followern zählt die Seite zu den größten Kanälen, die sich speziell an MFA richten.
In einer zunehmend digitalisierten Welt spielen soziale Medien eine immer wichtigere Rolle – sowohl privat als auch beruflich. Für Medizinische Fachangestellte (MFA) bieten diese Plattformen zahlreiche Möglichkeiten der Vernetzung, des fachlichen Austauschs und der beruflichen Weiterentwicklung. Aber wie gehen die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Praxen mit diesem Thema um?
Social-Media der KVen für MFA
Während sich die KVen traditionell auf Fachthemen und die Bedürfnisse der Vertragsärzte konzentrieren, gewinnen zunehmend auch Inhalte an Bedeutung, die speziell für MFA angeboten werden. Dazu gehören beispielsweise Informationen zu Fort- und Weiterbildungen, praxisnahe Tipps für den Arbeitsalltag, Einblicke in neue gesetzliche Regelungen sowie Erfahrungsberichte aus dem Berufsleben. Auch Themen wie Work-Life-Balance, Stressbewältigung und Karriereperspektiven sind für viele MFA relevant.
Die Nutzung sozialer Medien für MFA variiert je nach Kassenärztlicher Vereinigung. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) postet beispielsweise zu spezifischen Weiterbildungsangeboten für MFA, etwa Schulungen zur Digitalisierung in der Arztpraxis, Datenschutz-Workshops oder Kurse zur Optimierung von Praxisabläufen. Auch Hinweise auf Veranstaltungen wie MFA-Tagungen oder Fachmessen gehören zu den Inhalten. Die KV Bayern nutzt Facebook, LinkedIn und einen eigenen Blog, um über neue Regelungen, Weiterbildungen für MFA und praxisnahe Tipps zu informieren. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf Themen wie Abrechnungssysteme, Notfallmanagement in der Praxis und aktuellen Entwicklungen in der ambulanten Versorgung. Und die Kassenärztliche Bundesvereinigung? Die KBV hebt im Rahmen der Kampagne „Wir sind nah“ bei Instagram und Facebook ebenfalls die Bedeutung der MFA hervor, indem sie authentische Einblicke in den Berufsalltag bietet und die Wertschätzung für MFA in den Vordergrund stellt. Durch Beiträge mit Erfahrungsberichten, Porträts von MFA in verschiedenen Tätigkeitsfeldern sowie interaktive Q&A-Formate wird das Berufsbild positiv in den Fokus gerückt.
Arbeitgeber suchen über Social Media
Soziale Medien spielen für MFA gerade beim Thema Arbeitsplatzsuche eine immer zentralere Rolle. Facebook und Instagram bieten, neben klassischen Stellenausschreibungen, die Möglichkeit, authentische Einblicke in den Praxisalltag zu erlangen, sofern Praxen sich dort darstellen. Story-Formate, Reels oder Posts über das Team und den Arbeitsalltag schaffen eine persönliche Verbindung und machen die Praxis als Arbeitgeber greifbarer. Employer Branding spielt dabei die entscheidende Rolle. Die MFA entscheiden bereits oftmals in den sozialen Medien, ob Praxen ein glaubhaftes Image als attraktiver Arbeitgeber besitzen. Sie bewerten bereits Faktoren wie ein modernes Arbeitsumfeld, Weiterbildungsmöglichkeiten oder ein wertschätzendes Betriebsklima bevor sie Kontakt aufnehmen. Die Praxen selbst wiederum sollten daher Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Instagram gezielt nutzen, um die potenziellen Bewerber direkt anzusprechen. LinkedIn erleichtert durch präzise Filtersysteme zudem die Suche nach qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten. So können MFA mit bestimmten Qualifikationen oder regionaler Verfügbarkeit gezielt identifiziert werden.
Die MFA entscheiden bereits oftmals in den sozialen Medien, ob Praxen ein glaubhaftes Image als attraktiver Arbeitgeber besitzen.
MFA stellen sich und ihren Beruf im Netz dar
Neben den genannten Kanälen gibt es auch unabhängige Instagram-Accounts, die speziell für MFA relevante Inhalte bieten. Bei „mfa.powerteam“ stehen Motivation, Teamgeist und Alltagserfahrungen von MFA im Mittelpunkt. Der Kanal teilt humorvolle Memes, motivierende Sprüche und Tipps für den Praxisalltag. Mit über 17.000 Followern zählt die Seite zu den größten Kanälen, die sich speziell an MFA richten. „mfa_lerntipps“ wiederum richtet sich insbesondere an angehende MFA und bietet ihnen Lernmaterialien, Eselsbrücken für medizinische Begriffe und Prüfungstipps. Genau diese Inhalte scheinen bei der Zielgruppe gefragt zu sein: Knapp 86.000 Follower weist der Kanal auf. Und „mfa.mal.anders“ zeigt, welche alternativen Karrierewege für MFA offenstehen. Erfahrungsberichte von MFA, die sich in anderen Gesundheitsbereichen oder der Verwaltung weiterentwickelt haben, bieten wertvolle Inspiration für knapp 4.000 Follower. Neben diesen Kanälen sind auch Facebook-Gruppen wie „Medizinische Fachangestellte – Austausch & Fragen“ mit über 10.000 Mitgliedern von großer Bedeutung. Hier tauschen sich MFA zu verschiedenen Themen aus, stellen Fragen zu beruflichen Herausforderungen und diskutieren Lösungen für den Praxisalltag.
Fazit: Die MFA dort ansprechen, wo sie zu finden sind
Die Präsenz von Medizinischen Fachangestellten in sozialen Medien wächst stetig. Neben der Vernetzung und dem fachlichen Austausch bieten diese Plattformen wertvolle Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und Orientierung. Gleichzeitig eröffnen sich für Praxen neue Wege des Rekrutierungs- und des Employer Brandings. Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen haben das Potenzial, durch gezielte Social-Media-Strategien erkannt und nutzen sie für Information, Weiterbildung oder den beruflichen Austausch. Auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, muss stärker in Richtung Social Media geschaut werden – denn hier sind die Nachwuchskräfte von Morgen mehrheitlich zu finden.
Das Social-Media-Angebot der KVN:
youtube.com/@KVNiedersachsen
linkedin.com/kvniedersachsen
instagram.com/kvniedersachsen
instagram.com/kvniederlassen