Liebe Mitglieder, stellen Sie sich vor, Sie als Ärztin oder Arzt kommen in Ihre Praxis und müssen alles allein machen, Patientinnen und Patienten in Empfang nehmen, Termine vereinbaren, Blut abnehmen, das Telefon bedienen … Für Anamnese oder Therapiegespräche wäre wohl keine Zeit mehr. Mit anderen Worten, ohne ihre MFA geht nichts in der Praxis. Noch gibt es die medizinischen Fachangestellten, aber es wird immer schwieriger, welche zu finden. Vermeidlich attraktivere Berufsperspektiven bieten bessere Bezahlung, weniger Stress und oftmals auch ein freundlicheres Umfeld. Viele MFA suchen daher andere Berufsfelder – junge Menschen lernen gleich was anderes. Die Folge: Ein realer Fachkräftemangel, der den Praxen und damit auch der medizinischen Versorgung zu schaffen macht. Dass die Tätigkeit in den Praxen aber auch viel Spaß bringt, herausfordernde Tätigkeiten in hochmotivierten Teams bereithält sowie immer mehr Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, kommt manchmal in der Wahrnehmung zu kurz. Nicht nur im Berufsstand selbst, auch in Öffentlichkeit und Politik.

MFA sind für den Fortbestand der Praxen und der Versorgung der Bevölkerung entscheidend und daher wollen wir sie in dieser Ausgabe des kvn.magazins in den Fokus nehmen. Wie finden Praxisinhaber gutes Personal und welche Zukunftsperspektiven gibt es für MFA? Wir haben eine VERAH in ihrem Arbeitsalltag begleitet und konnten feststellen, wie vielfältig die Tätigkeit einer MFA ist und wie sehr sie durch gezielte Delegation die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte entlasten kann. Wir stellen den noch recht neuen Beruf des Physician Assistant vor und kommen ins Gespräch mit jungen und sehr erfahrenen MFA. In unserem Podcast „Ambulant relevant“ lassen wir zudem Hannelore König, die Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe zu Wort kommen und ergänzen damit unser neues Magazin auch auditiv.

Wir hoffen, Ihnen verschafft auch diese zweite Ausgabe interessante Erkenntnisse – ganz gleich, ob Sie die gedruckte oder die digitale Ausgabe lesen.