Schwerpunkt

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Heldinnen der Praxis!
Warum ohne MFA nichts läuft

Text: Detlef Haffke Foto: Andrea Seifert

In der öffentlichen Wahrnehmung findet eine Berufsgruppe, deren Arbeit in Praxen unverzichtbar ist, wenig Aufmerksamkeit: die Medizinischen Fachangestellten (MFA). MFA sind das Rückgrat vieler Arztpraxen und im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie sind die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, organisieren den Praxisbetrieb, assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen und übernehmen wichtige administrative Aufgaben. Das Tätigkeitsfeld der MFA erweitert sich seit einigen Jahren erheblich. Sie widmen sich nicht selten der Telemedizin, der IT und den Hygienemaßnahmen in der Praxis. Sie beschäftigen sich ständig mit neuen (bürokratischen) Vorschriften sie sind das Bindeglied zwischen Patienten und Ärzten.

Während Pfleger und Ärzte im Krankenhaus besonders während der Corona-Pandemie oft als „systemrelevant“ von Politikern und Medien gewürdigt wurden, fühlten und fühlen sich viele MFA übersehen. Hinzu kommen psychische Belastungen durch die immer häufigere Konfrontation mit aggressiven Patienten. Viele MFA sind in den vergangenen Jahren aus dem Beruf „ausgestiegen“. Inzwischen wird in Fachkreisen stärker darüber nachgedacht, wie MFA besser entlastet und gewürdigt werden können. Das betrifft nicht nur eine angemessene Bezahlung, sondern auch Fortbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen sowie eine stärkere gesellschaftliche Wertschätzung. Fehlend in dieser Diskussion sind weiterhin die Politiker, die oft ausschließlich den Krankenhaussektor im Blick haben.

MFA waren und sind in den Praxen unverzichtbar. Sie arbeiten flexibel, belastbar und engagiert. Es ist an der Zeit, ihnen Anerkennung zu geben, die sie verdienen nicht nur in Worten auch in konkreten Taten. Es gibt Konzepte, wie neue MFA gewonnen und wie MFA qualifiziert werden können, die wir Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen.