Schwerpunkt

Kommentar

Ein notwendiger und erfolgreicher Schritt

Text: Dr. Andreas Philippi
Niedersächsischer
Gesundheitsminister

Foto: Nds. Sozialministerium

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Digitalisierung ist eine in unserer Zeit nicht mehr wegzudenkende Grundlage für eine effizientere und patientenzentrierte Versorgung. Sie hilft, Ressourcen zu sparen, Fachkräfte gezielt einzusetzen und den Zugang zur ärztlichen Betreuung zu erleichtern ohne die persönliche Versorgung zu ersetzen.

Neue Wege zu gehen, erfordert den Mut neue Technologien und digitale Lösungen aktiv auszuprobieren, anstatt an alten Strukturen festzuhalten. Die KVN nimmt mit dem neuen telemedizinischen Angebot, im Rahmen der Bereitschaftsdienstreform eine Vorreiterrolle ein. Dazu möchte ich ein großes Lob und auch meinen besonderen Dank aussprechen.

Unter der 116 117 ist seit Juni 2025 im Rahmen des Bereitschaftsdienstes eine telemedizinische Erstbehandlung möglich, e-Rezepte und eAU können ebenfalls ausgestellt werden. Nur wenn notwendig, folgt ein persönlicher Hausbesuch. Dieses innovative Konzept spart Wege, Zeit und entlastet unsere Fachkräfte. Zusätzlich macht es das Land Niedersachsen für Vertragsärztinnen und Vertragsärzte attraktiv, denn für sie fällt die ansonsten bestehende Verpflichtung zur Teilnahme am Bereitschaftsdienst weg. Ein klares Pro für den Niederlassungsstandort Niedersachen!

„Neue Wege zu gehen, erfordert Mut, nicht an alten Strukturen festzuhalten.“

Dr. Andreas Philippi

Von dem Erfolg der Reform konnte ich mich selbst überzeugen: Gemeinsam mit Thorsten Schmidt von der KVN habe ich vor kurzem eine Dispositionszentrale in Gieboldehausen besucht. Wir haben uns die Technik angeschaut und gelernt, dass die Patientinnen und Patienten nun in etwa zehn Minuten schneller Kontakt zu einer Ärztin oder einem Arzt erhalten. Daher ist es für mich nicht überraschend, dass die Zufriedenheitswerte der Patientinnen und Patienten hoch sind und das Beschwerdeaufkommen sogar zurückgegangen ist.

Die Reform des Bereitschaftsdienstes in Niedersachsen war ein notwendiger und erfolgreicher Schritt, um den Herausforderungen des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Als Gesundheitsminister des Landes Niedersachsen begrüße ich die innovativen Ansätze der KVN, mit denen sie die notdienstliche Versorgung effizienter gestalten.