Aus anderen KVen
KV Nordrhein
Erste „Startpraxis“ in Kleve eröffnet
Pilotprojekt für Nordrhein: Mit der „KVNO Startpraxis“ bringt die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ein neues Konzept auf den Weg, das die ambulante Versorgung gezielt stärkt. Ziel ist es, die hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum attraktiver zu machen und Ärztinnen und Ärzte beim Einstieg in die Niederlassung zu unterstützen. Den Anfang macht Kleve: Hier wird das Konzept zum 1. April 2026 realisiert.
„Mit der Startpraxis schaffen wir ein Angebot mit Perspektive. Wir bauen eine moderne Praxisstruktur auf, die später von Ärztinnen und Ärzten übernommen wird – eng von uns begleitet und mit klarem Fokus auf Selbstständigkeit“, sagt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein. „Unser Ziel ist es, frühzeitig Strukturen dort zu schaffen, wo der Bedarf wächst – und so die ambulante Versorgung vor Ort langfristig zu stabilisieren. Die Startpraxis verbindet Sicherstellungsaufgaben, Nachwuchsförderung und moderne Versorgungsansätze in einem Konzept.“
Was das Modell besonders macht: Die Startpraxis wird anfangs von der KVNO betrieben – mit dem Ziel, sie mittelfristig zu übergeben. Ärztinnen und Ärzte arbeiten dort zunächst angestellt, werden von der KVNO eng begleitet und sammeln Erfahrungen im Praxisbetrieb – mit moderner Ausstattung und eingespielten Abläufen. Nach dieser Phase übernimmt eine Person oder auch mehrere Kollegen aus dem Team die Leitung und führen die Praxis eigenverantwortlich weiter. So entsteht ein schrittweiser, gut vorbereiteter Übergang in die Selbstständigkeit – mit klarer Perspektive für die Beteiligten.
KV Bayerns
Gesundheitsministerin Judith Gerlach lobt
KVB-Bezirksstellen für Arbeit an der Basis
Eine Podiumsdiskussion mit Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach stand Mitte September im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Bezirks Unterfranken der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Gerlach lobte bei ihrem Besuch in Würzburg zudem: „Die regionalen Bezirksstellen der KVB sind an der Basis und kümmern sich um die Probleme vor Ort, insbesondere um die Beratung der Haus- und Fachärzte. Das ist wichtig, denn die Arztpraxen sind nach wie vor die zentrale Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten.“
KV Sachsen
Hagen Bruder zum neuen Vorsitzenden
der Vertreterversammlung gewählt
Am 23. August 2025 hat die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen Dr. med. Hagen Bruder zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Bruder nahm bereits seit Mai 2025 kommissarisch die Aufgaben des Vorsitzenden dieses Gremiums wahr, nachdem der bisherige Vorsitzende der Vertretersammlung, Dr. med. Stefan Windau, zum Vorstandsvorsitzen der KV Sachsen gewählt wurde. Neben Bruder, Facharzt für Chirurgie in Dresden, gab es keine weiteren Kandidaten. Bruder will sich dafür starkmachen, Entscheidungsprozesse transparenter zu gestalten und den Dialog mit Partnern im Gesundheitswesen zu intensivieren, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln. „Dabei ist mir der offene Austausch mit unseren Mitgliedern, den sächsischen Vertragsärzten und -psychotherapeuten, besonders wichtig“, sagte der neue VV-Vorsitzende.
KV Hessen
„Die falsche Zeit für die Gießkanne!“
Nach Einschätzung von Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) sollen knapp 80 Prozent der hessischen Finanzmittel aus dem Sondervermögen in die Kommunen fließen. Hessens KV Chef Frank Dastych warnt bei der Ausgabe der Gelder vor dem Gießkannenprinzip und formuliert stattdessen konkrete Vorschläge. „Wir brauchen: Erstens einen Investitionsfonds für die ambulante Versorgung, um Anreize für die Niederlassung in strukturschwachen, unterversorgten Gebieten zu schaffen und für eine zukunftsfähige Digitalisierung der hessischen Versorgungslandschaft. Zweitens sollten die Finanzmittel für den dringend notwendigen Umbau der Krankenhauslandschaft, z. B. der Errichtung regionaler Versorgungskliniken in Hessen, verwendet werden. Und drittens benötigen wir Mittel für den dringend notwendigen Umbau des Rettungsdienstes in Hessen. 25 Leitstellen, die nicht miteinander kommunizieren und wo die geografischen Grenzen eines Landkreises über Leben und Tod entscheiden können, weil sie wichtiger sind als die Frage, wie am Schnellsten Hilfe geleistet werden kann, sind nicht mehr zeitgemäß.“