Epilog

Rezension

Grundlagen des Erlebens und Verhaltens

Text: Dr. Paul Kokott

Kuhl, Julius, Markus Quirin: „Persönlichkeitspsychologie: Motivation, Kognition und Selbststeuerung Ein integratives Lehrbuch“,

Hogrefe AG, 2. Auflage, Bern 2025, 481 Seiten, 54,95 Euro, ISBN: 978-3-8017-3258-5

Die Persönlichkeitspsychologie untersucht alle Prozesse, die das Erleben und Verhalten bestimmen, aus einer ganzheitlichen Perspektive. Ganzheitlichkeit war in der Vergangenheit meist mit einer eher intuitiven Betrachtung verbunden, die sich der wissenschaftlichen Analyse weitgehend entzog. Heute kann dieser Begriff mit einer systemtheoretischen Position verknüpft werden. Im Unterschied zu anderen psychologischen Grundlagenfächern betrachtet eine systematisch gegliederte Persönlichkeitspsychologie Kognition, Motivation und Emotion nicht separat, sondern in ihrem Zusammenwirken auf verschiedenen Prozessebenen.

Das Lehrbuch erläutert und erörtert die relevanten Aspekte, Bezüge und Perspektiven der Psychologie der Persönlichkeit in neun Buchkapiteln. Nach einem einführenden Grundlagenkapitel werden Elementare Kognition, Temperament, Affekt, Stressbewältigung, Motive, Sinn und Ziele, Selbststeuerung und Integration abgehandelt. Der erste Teil jedes der Kapitel zu den sieben Ebenen behandelt theoretische Ansätze aus der Geschichte der Persönlichkeits- wie auch der Motivations- und Emotionstheorien, die für das Verständnis des heutigen Forschungsstandes wichtig sind. Im zweiten Teil jedes Kapitels wird der empirische Forschungsstand dargestellt. Dabei geht es nicht um eine detaillierte Auflistung aller relevanten Untersuchungen, sondern um eine Auswahl einiger Untersuchungen, die besonders wichtige Erkenntnisse veranschaulichen.

Ein Lehr- und Lernbuch, das Impulse für ein angemessenes psychologisches Verständnis der Persönlichkeit setzt.


Der Ursprung der Gesundheit

Text: Dr. Paul Kokott

Meier Magistretti, Bengt Lindström, Monica Eriksson: „Saluzogenese kennen und verstehen: Konzept, Stellenwert, Forschung und praktische Anwendung“,

Hogrefe AG, Bern 2019, 352 Seiten, 40 Euro, ISBN: 978-3-4568-5768-8

Der biomedizinische oder pathogene Ansatz, demzufolge Gesundheit durch die Beseitigung von Krankheitsrisiken entsteht, ist zurzeit das vorherrschende Paradigma. Der salutogene Ansatz konzentriert sich dagegen auf Ressourcen für die Gesundheit und auf die gesundheitsfördernden Prozesse. Die Vielfalt von Disziplinen zur Gesundheitsförderung reflektiert die Tatsache, dass Gesundheitsförderung in der Praxis nicht nur mit dem Verhalten von Individuen zu tun hat, sondern auch damit, wie die Gesellschaft organisiert ist und wie die Politik soziale Organisationen beeinflusst.

Der Name Salutogenese setzt sich zusammen aus dem Wort salus (lateinisch: Gesundheit) und Genesis (griechisch: Ursprung) und bedeutet so viel wie „der Ursprung der Gesundheit“. Begrifflich ist die Salutogenese definiert als ein Prozess der Bewegung in Richtung Gesundheit auf einem Gesundheits-/Krankheits-Kontinuum. In seinen sechs Buchteilen werden die salutogenetischen Prinzipien und Bezüge in den jeweiligen Buchkapiteln in ihrer Bedeutung für eine umfassende Gesundheitsförderung differenziert erläutert und dargestellt.

Das Buch akzentuiert settingbezogene Ansätze sowie Bildungsprozesse und enthält Beiträge zur Salutogenese verschiedener Themenbereiche, etwa Kohärenzsinn und Alltagserlebnisse und Salutogenese in Schulen.