Epilog

Kommentar

15 Jahre erfolgreich umgesetzte Hausarztzentrierte Versorgung

Text: Dr. Andreas Philippi
Niedersächsischer
Gesundheitsminister

Foto: Nds. Sozialministerium

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, wenn jetzt im Bund über ein Primärarztsystem diskutiert wird, können wir in Niedersachsen bereits mit Stolz auf die bei uns seit 15 Jahren erfolgreich umgesetzte Hausarztzentrierte Versorgung blicken. Dabei arbeiten wir gut und konstruktiv mit den Verbänden der Hausärztinnen und Hausärzte, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und den Partnern der GKV zusammen. Eine Zusammenarbeit, aus der sich wichtige Synergieeffekte ergeben, auch und gerade zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Diese Einschätzung wird auch durch eine wissenschaftliche Untersuchung der AOK Niedersachsen bestätigt. Als Niedersächsischer Gesundheitsminister möchte ich allen Partnerinnen und Partnern dafür ganz herzlich danken.

Aufgrund der ausnahmslos guten Erfahrungen, die wir in Niedersachsen mit der Übernahme einer ‚Lotsenfunktion‘ durch Hausärztinnen und Hausärzte gesammelt haben, befürworte ich auch ausdrücklich die Einführung eines Primärarztmodells auf Bundesebene. Es hebt die Hausarztsteuerung auf ein neues Level: Denn während HzV-Modelle selektivvertragliche Einzelregelungen sind und Patientinnen und Patienten sich einschreiben müssen, soll das Primärarztprinzip ein robustes, für alle verbindliches System werden. Das ist gut und richtig – wir brauchen Klarheit, Struktur und Steuerung in der Gesundheitsversorgung. Niedersachsen wird, zumal als Vorsitzland der Konferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder im kommenden Jahr, entsprechende Pläne eng begleiten.

„Ich befürworte die Einführung eines Primärarztmodells auf Bundesebene.“

Die Rolle von Hausärztinnen und Hausärzte als Generalisten im System muss insgesamt gestärkt werden – sie sind das Rückgrat unserer Versorgung. Deshalb haben wir in Niedersachsen gemeinsam mit unseren Partnern bereits einen 10-Punkte-Aktionsplan auf den Weg gebracht. Ziel ist es, die Bedeutung der Allgemeinmedizin in Studium und Weiterbildung zu stärken und hausärztliche Versorgung durch interprofessionelle Zusammenarbeit, attraktive Arbeitsbedingungen, Telemedizin und den Einsatz arztunterstützender Fachkräfte zukunftsfähig zu gestalten. Damit schaffen wir die notwendige Basis zur erfolgreichen Umsetzung eines Primärarztsystems.