HzV in Niedersachsen:
Ein erfolgreicher Weg in die funktionierende Primärversorgung
2004
Gesetzliche Grundlage gelegt
Mit dem GKV-Modernisierungsgesetz wird zum 1. Januar 2004 die Hausarztzentrierte Versorgung (HzV) im § 73b SGB V rechtlich verankert. Gesetzliche Krankenkassen dürfen ihren Versicherten fortan besondere Versorgungsmodelle abseits der Regelversorgung anbieten.
2007
Politischer Durchbruch
Das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz verpflichtete alle gesetzlichen Krankenkassen, Hausarztverträge gemäß § 73b SGB V anzubieten. Es stärkt die HzV als Versorgungsform, legt Schiedsverfahren fest und schafft finanzielle Anreize zur Teilnahme. Das gilt als politischer Durchbruch für die Hausarztprogramme wie die HzV-Add-on-Verträge in Niedersachsen.
2009
Vorbereitung und Mandatierung
Die Hausärzteverbände in Niedersachsen nahmen am 19. Januar 2009 Sondierungen auf. Die ersten Vertragsgespräche mit der KVN und der AOK Niedersachsen fanden am 11. März 2009 statt. Voraussetzung für Vertragsverhandlungen war eine Mandatierung: Mindestens 50 Prozent der niedergelassenen Allgemeinärztinnen und Allgemeinärzten mussten die Verbände mandatieren. Das Quorum wurde erfolgreich erreicht.
Januar 2010
Erster Vertrag unterzeichnet
Die Hausärzteverbände Niedersachsen und Braunschweig unterzeichnen gemeinsam mit der AOKN und der KVN den ersten Add-On-Vertrag zur Hausarztzentrierten Versorgung in Niedersachsen.
1. April 2010
Startschuss zur Einschreibung
Am 1. April 2010 startet die Einschreibung für die Hausarztzentrierte Versorgung in Niedersachsen im Add-on-Modell. Die ersten Verträge werden gemeinsam mit der AOK Niedersachsen und auch der Landwirtschaftlichen Krankenkasse Niedersachsen-Bremen (LKK, heutiger Name: Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau – SVLFG) angeboten. Rückwirkend zum 1. Juli 2010 folgt ein weiterer Vertrag mit dem BKK Landesverband Niedersachsen-Bremen (endete 31. Dezember 2020).
2014
hkk macht mit
Zum 1. Juli bietet die hkk den eigenen Patientinnen und Patienten HzV-Add-On-Verträge an.
2015
Weitere Kassen steigen ein
Auch BARMER (1. Januar) und KKH sowie pronova BKK (beide 1. Oktober) schließen sich an: Gemeinsam mit den Hausärzteverbänden und der KVN starten sie Add-on-Verträge für die Hausarztzentrierte Versorgung in Niedersachsen.
2016
DAK und Audi BKK ziehen nach
Zum 1. Januar öffnen auch die DAK und die Audi BKK eigene HZV-Add-On-Verträge mit den Vertragspartnern niedersachsenweit zur Einschreibung.
2020+2021
Bewährungsprobe Pandemie
Die COVID-19-Pandemie stellt das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Die hausärztliche Versorgung bleibt stabil – auch dank fester Patientenbindung in der HzV. Viele Patienten schätzen in der Krise die kontinuierliche Betreuung durch „ihre“ Hausarztpraxis. Die HzV wird als verlässliche Versorgungsform bestätigt.
2024
Studie belegt Wirksamkeit der HZV
Die AOK Niedersachsen wertet flächendeckend Patientendaten zur HzV aus – mit klarem Ergebnis: Eingeschriebene sind häufiger geimpft, nehmen Vorsorge aktiver wahr und werden seltener unnötig stationär behandelt. Inzwischen bieten rund 4.000 Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen die Verträge an. (Die vollständige Auswertung finden Sie hier.)
2025
15 Jahre HZV
Die HzV-Add-on-Verträge sind fest etabliert: Sie sorgen für strukturierte Versorgung, Planungssicherheit und verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen für teilnehmende Hausarztpraxen. Rund 1,4 Millionen Versicherte sind niedersachsenweit inzwischen eingeschrieben – Tendenz steigend. Allein die AOK Niedersachsen meldet durchschnittlich rund 25.000 Neueinschreibungen pro Quartal.