Aus anderen KVen
KV Hessen
Der Höchster Tresen zeigt, wie es geht
Es war 2017 der erste „Gemeinsame Tresen“ in Hessen und damit das Modell, das bundesweit bei der Patientensteuerung in der Notfallversorgung Maßstäbe gesetzt hat. Nun zeigen neue Zahlen: Durch eine gemeinsame Ersteinschätzung, die seit Ende 2022 durch eine standardisierte, medizinische Ersteinschätzung unterstützt wird, konnten die Fallzahlen, die an die Notaufnahme übergeben wurden, halbiert werden.
„Es zeigt sich, dass Patientensteuerung in der Notfallversorgung funktioniert“, sagt Armin Beck, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH). „Wir konnten die Zahl der übergebenen Fälle an die Zentrale Notaufnahme (ZNA) um die Hälfte reduzieren. Und damit zeigen wir, dass eines der zentralen Probleme in der Gesundheitsversorgung in Deutschland, nämlich die unkoordinierte Inanspruchnahme des Gesundheitswesens, mit überschaubarem Aufwand lösbar ist. Es zeigt nun auch in harten Zahlen das, was wir schon lange vermutet haben, nämlich dass viele Patientinnen und Patienten den Bereitschaftsdienst bzw. die Notaufnahmen ohne dringliche Indikation aufsuchen, quasi als Ersatz für eine Hausarztpraxis. Hier ist die Politik bei allen Überlegungen rund um die Notfallreform gefordert, einen besonderen Blick gerade auf diesen Aspekt zu haben“, sagt Beck.
KV Bremen
Keine Show beim No-Show:
KV fordert klare gesetzliche Regelungen
für versäumte Arzttermine
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bremen unterstützt die Initiative der Justizministerkonferenz zur Einführung gesetzlicher Regelungen bei sogenannten No-Shows. Angesichts des zunehmenden Ärzte- und Fachkräftemangels ist der verantwortungsvolle Umgang mit Arztterminen unerlässlich. Wer Termine unentschuldigt verstreichen lässt, schadet anderen. Da muss gegengesteuert werden: Über den Geldbeutel.
Die Justizminister hatten sich für verbindliche Regularien ausgesprochen und insbesondere auf Ausfallgebühren bei Restaurants, Praxen, Kosmetikstudios und Friseursalons hingewiesen. Die KV Bremen begrüßt ausdrücklich die Initiative der Justizminister der Länder, endlich klare gesetzliche Regelungen für sogenannte No-Show-Fälle – also nicht wahrgenommene, nicht abgesagte Termine – zu schaffen.
„In unserem maximal ausgelastetem Gesundheitssystem können wir es uns nicht leisten, dass wertvolle Zeit von Ärzten und Psychotherapeuten ungenutzt verstreicht, wenn Patienten Termine schwänzen“, betonen die KV-Vorstände Dr. Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans.
KV Baden-Württemberg
Ausgabenmoratorium gefährdet Versorgung
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Karsten Braun, hat die wiederholten Forderungen einzelner Krankenkassen und deren Spitzenverbandes nach einem Ausgabenmoratorium zurückgewiesen. „Wir sehen die Engpässe der Krankenkassen. Aber ein Ausgabenmoratorium quasi als Rasenmäher ist weder sinnvoll noch sachgerecht. Es würde die Versorgung gefährden.“ Braun verwies auf die bereits bestehenden Engpässe in der ambulanten Versorgung. „Schon heute ist durch Budgetierungen und Ausgabensteigerungen die Finanzierungsbasis vieler Praxen gefährdet. Das würde unweigerlich zu weiteren Versorgungsengpässen mit erheblichen Folgen führen. Das kann nicht im Interesse der Krankenkassen oder der Politik sein.“
Braun weiter: „Wir haben eine Verantwortung für die Versorgung. Dafür müssen weiterhin die Mittel zur Verfügung stehen. Der ambulante Sektor macht ohnehin nur 16 Prozent der Leistungsausgaben der GKV aus, obwohl 97 Prozent aller Behandlungsfälle in den Praxen erfolgen.“
KV Sachsen
Neuer Vorstandsvorsitzender
Der langjährige Vorsitzende der Vertreterversammlung der KV Sachsen und Facharzt für Innere Medizin mit Praxis in Leipzig, Dr. med. Stefan Windau, komplettiert ab 1. Juli 2025 den Vorstand der KV Sachsen.
„In meiner neuen Funktion werde ich mich für die Interessen der sächsischen Vertragsärzte und -psychotherapeuten auf allen politischen Ebenen entschieden einsetzen. Dabei ist mir ein intensiver Dialog besonders wichtig – mit unseren Mitgliedern, Politikern und weiteren Akteuren. Die KV Sachsen soll ein zuverlässiger Partner unserer Vertragsärzte und -psychotherapeuten sein – kompetent, serviceorientiert und zukunftsgerichtet. Dies ist meine Motivation“, so der neue Vorsitzende des Vorstands, Dr. med. Stefan Windau.